Generierung realitätsnaher Umfeldsensordaten zum Test vorausschauender Fahrerassistenzsysteme

Problemstellung

Vorausschauende aktive Sicherheitsfunktionen in Fahrzeugen, z.B. für den Fußgängerschutz oder zur Verhinderung von Auffahrunfällen, gewinnen gegenüber passiven Schutzmaßnahmen zunehmend an Bedeutung, da aktive Systeme helfen können Unfälle zu vermeiden anstatt nur deren Folgen zu mindern, wie dies bei passiven Systemen der Fall ist. Um eine hohe Zuverlässigkeit bei vorausschauenden Sicherheitsfunktionen zu erreichen, ist die Kombination unterschiedlicher Umfeldsensortypen (Video Kameras, LIDAR, RADAR, ...) notwendig. Da derartige Sensoren einer Vielzahl von systematischen und stochastischen Störeinflussgrößen unterliegen können gestaltet sich das Absichern von vorausschauenden Sicherheitsfunktionen in realen Testfahrten sehr schwierig. Die Funktionen sollen deshalb neben Realversuchen auch in großem Maße virtuell in Verbindung mit realitätsnahen Umfeldsensor-Emulationsmodulen getestet werden.

Zielsetzung

• Erstellung eines Software-Frameworks für Sensor-Emulationsmodule auf Basis der Virtual Test Drive (VTD) Simulationstoolkette, das Einbetten von Modulen für unterschiedliche Umfeldsensortypen unterstützt. Die Ausgaben der Sensor-Emulationsmodule (Sensorrohdaten + Objektlisten) sollen dabei mit Störgrößen behaftet sein, wie sie in realen Testfahrten vorkommen.
• Prototypische Umsetzung von Sensor-Emulationsmodulen auf Basis von Echtzeit-Raytracing
• Unterstützung von Echtzeit-Simulationsanforderungen

Durchführung

• Recherche zum Stand der Technik, Anforderungsdefinition und Konzepterstellung
• Spezifikation und Umsetzung eines Sensor-Emulationsframework, sowie notwendiger Erweiterungen für VTD
• Prototypische Umsetzung und Einbindung von Sensor-Emulationsmodulen zur Absicherung einer vorausschauenden Sicherheitsfunktion
• Validierung von Sensormodellen anhand definierter Lastfälle

Ausblick

Im Rahmen des Projektes soll eine zukunftsfähige Basis für realitätsnahe Sensor-Emulationsmodule geschaffen werden, die das Erstellen von Sensor-Emulationsmodulen vereinfacht und diese herstellerübergreifend für die Entwicklung und simulative Absicherung von vorausschauenden Sicherheits-, sowie Fahrerassistenzfunktionen nutzbar macht. Mittelfristig soll ein hoher Anteil der Funktionsabsicherung und Effektivitätsbewertung von Funktionen in den Fachabteilungen virtuell durchgeführt und somit signifikant Ressourcen und Kosten eingespart werden.

People

• Dipl.-Ing. Univ. Erwin Roth